Die ersten Wochen in Down-Under - Australien.
/ The first weeks in Down Under - Australia.
(Deutsch)
Blogeintrag 3 (bzw. 2)
Der erste Tag in einem anderen
Land
Nach 10 Uhr morgens war ich dann
auch mal aus dem Bett gefallen und ein neuer Tag begann in einem völlig fremden
Land, Down-Under. Mikka und ich machten uns gleich nach dem Frühstück auf den
Weg zu Emilys Familie. Dort angekommen machten wir erstmal mit einer doch recht
großen Spinne auf der Terrasse Bekanntschaft. Die Mutter von Emily schlug die
Spinne mit einem Kricketschläger (was als Sport in Australien sehr beliebt ist),
gekonnt von der Terrasse und sagte dazu, „Welcome to Australia!“ (Übersetzt:
Willkommen in Australien) Ja, jetzt waren wir wohl wirklich in Australien
angekommen. Anschließend lernten wir noch das beliebteste Spiel Australiens
kennen: Kricket, was wir einige Zeit auf der Straße spielten.
Etwas später machten sich dann
fast alle Familienmitglieder der beiden Familien auf den Weg in das nicht
weit entfernte Stadtzentrum von Bright. Es dauerte keine fünf Minuten, da
sahen wir schon das berühmteste Tier Australiens – ein Känguru. Mit seinem Jungen im Beutel, das die Australier „Joey“ nennen (schon wieder was gelernt!),
stand es nur wenige Meter von uns entfernt im Gras. Bei diesem einmaligen Erlebnis
habe auch ich etwas gelernt und zwar vergesse niemals dein Handy, denn es
könnte dir ja (im wahrsten Sinne des Wortes) etwas vor die Linse hoppeln. Dann
waren wir auch schon im Inneren von Bright angekommen. Die Gebäude in Bright
erinnerten mich an den Wilden Westen – wenn auch nur ein bisschen. In dem Park,
der wunderschön neben dem Fluss lag, aßen wir jeder einen für Australien typischen
„Pie“, der unglaublich lecker war. Nebenbei hörten wir der Livemusik zu,
die auf dem kleinen Markt gespielt wurde.
Australien, ein Land voller
Gegensätze – im Vergleich zu Deutschland
Am nächsten Tag sind Mikka und ich zu einem Freund namens Austin gefahren. Als wir mit unseren Fahrrädern
unterwegs waren bemerkte man sofort, dass man nicht mehr in Deutschland war und
das lag nicht nur an der Sonne, die erbarmungslos auf uns herunterbrannte. Es lag viel mehr am - erstmal verwirrenden - Linksverkehr.
Austins Familie besitzen hinter
ihrem Haus eine große Wiese, worauf ein paar Kühe friedlich grasten. Doch mit
dem Frieden sollte es bald vorbei sein, denn der Vater von Austin musste einer
verletzten Kuh etwas spritzen. Das bedeutete für uns, die Kühe in eine Ecke der
Weide zu drängen. Doch bevor wir das taten und somit auf die Wiese gingen,
erklärte mir Austins Vater erstmal, dass ich auf Schlangen im Gras aufpassen soll
und wie ich mich zu verhalten habe, wenn ich einer begegne. Das war für mich erstmal
sehr komisch, da ich das in Deutschland noch nie musste. Nachdem die Kühe zusammengetreiben waren, war für mich das Bild von einem Mann, der auf einem Pferd saß und als "Rider" die Kühe zusammengetrieben
hat, nicht mehr so fremd. Nach der Schweißtreibenden Arbeit fuhren Austin, sein
kleiner Bruder, Mikka und ich zu dem nahe gelegenen Fluss in Bright, der
wunderbar zum Schwimmen war. Ach übrigens: Dieses erste Mal verstand ich Austin
und seine Familie sehr schlecht, wenn sie miteinander redeten, da der Slang, den
Sie sprachen, sehr unverständlich war.
Erster Schultag am Bright-P12
College
Die freien Tage vergingen wie im
Flug und so nahte schon der erste Schultag. Die Aufregung war
groß. Wie wird es
sein? Wie sind die Mitschüler? Und das wichtigste überhaupt: Kann ich überhaupt
etwas verstehen? Den ersten Unterschied zu deutschen Schulen bemerkte ich
gleich in der Früh. Es gab Schuluniformen! (im Bild rechts) Ich persönlich finde
sie sehr gut und auch gut für die Hitze, denn sie ist schlicht (einfaches Hemd
und einfache Hose) und jeder sieht von der Kleidung her gleich beschiss…
bescheiden oder großartig aus. Der einzige Kritikpunkt, den ich habe ist der
Preis, der mit 70 AUD (australische Dollar) – was 44 € sind – vielleicht etwas zu
hoch angesiedelt ist, für nur ein einfaches Hemd und eine einfache Hose. Das erste, was wir an diesem Schultag zu tun bekamen, war unsere
Spinde (im Australischen „Locker“ genannt) zu suchen und einzuräumen. Was auch schon der
zweite Unterschied war. Man schleppte seine Schultasche nicht den ganzen Tag mit
sich herum, sondern verstaut sie und alle anderen Sachen im Spind. Jeder
Schüler besaß seinen eigenen Spind, den er abschließen konnte, wenn er wollte
oder ihn einfach offen lassen konnte. Die Spinde waren das zweite, was durchaus
an Schulen Sinn macht. Denn das entlastete den Tag über den Rücken ungemein.
Einziger Kritikpunkt hier war, dass man nach Schulende nicht gleich aus der
Schule stürmen konnte, sondern erst zum Spind musste, um sein Zeug zu holen. Das kann
manchmal etwas länger dauern, da sich bei Schullende alle dort befinden.
Nach zwei Stunden „Schule“ (was man am ersten Tag noch nicht so nennen konnte)
erfuhr ich auch den dritten Unterschied und zwar der Gong zur Pause, zur ersten
Stunde oder zum Schluss hin war anders. Anstatt eines Gongs, gab es immer ein
bzw. zwei Lieder, die die nächste Stunde ankündigten (wie das „Star Wars“ Titellied). Die Schule machte grundsätzlich Spaß, und das auch noch nach ein paar
Wochen.
Ausflug in die Berge
Diesen (10.2.) Sonntag soll es in
die Berge gehen. Wenn schon kein Campen übers Wochenende (aufgrund des schlechten
Wetters), dann wenigsten in die Berge. So fuhr meine „Familie“ und ich in die
Berge, genauer gesagt auf den Mount Buffalo. Wir fuhren mit dem Auto hoch und
aßen dort oben im Sonnenschein unser Lunch. Danach fuhren wir noch zu zwei
anderen Bergen, die wir zu Fuß bezwungen haben. Anschließend sind wir die Berge
herunter gebouldert und haben uns unsere eignen Wege gesucht, was manchmal gar
nicht so einfach war. Es ist aber alles gut gegangen und bis auf die vielen
Ameisen auf den letzten Metern war es sehr schön. - Und so ist Australien nun
mal: Natur pur.
It's only a game
Am 14.02.2019 war am Bright-P12
Collage kein normaler Tag, sondern Kampftag. An diesem Tag ging es zum
Schwimmen. Die Häuser Kiwa (rot), Ovens (gelb) und Buckland (blau) traten
gegeneinander an. Schon in der Früh bemerkte man, das war kein normaler
Schultag. So ziemlich alle Schüller trugen ihre Hausfarben und verkleideten
sich witzig. Da waren zwei (gelbe) Bananen keine Ausnahmen. Jedes Haus traf
sich an einer anderen Stelle in der Schule und überprüfte, ob jeder anwesend
war. Ich war im Haus Buckland! Es sah im Klassenraum wie vor einer Schlacht aus,
blau Helme und Tücher wurden durch die Reihen gegeben und jeder rüstete sich
damit aus. In geschlossenen Reihen waren wir dann zu den Bussen gegangen. Jedes
Haus fuhr in einem anderen Bus. Beim Schwimmbad angekommen, marschierten alle
ins Schwimmbad und die Hauskapitäne von Buckland stimmten beim Reingehen
gleich ein stimmungsvolles Lied an (das Lied von Buckland). Das Schwimmen hatte
super viel Spaß gemacht und alle waren voll dabei. Auch wenn es um Punkte für
die Häuser ging, beschimpfte niemand den Teamkameraden, der zu „langsam“ war.
Und schon gar nicht wurden andere Teammitglieder beschimpft, die zu „langsam“
waren. Die Leute, die als Letzte ins Ziel kamen oder noch eine Bahn hinter den
anderen waren, wurden am meisten angefeuert. Das war für mich
ungewöhnlich, da man so etwas bei verschiedenen Wettkämpfen in Deutschland nicht
unbedingt erlebt.
Nicht nur der Straßenverkehr ist
anders
In Australien ist nicht nur der
Straßenverkehr anders, sondern auch die Autos an sich. Am meisten sieht man
zweifelsfrei SUVs und Pickups auf den Straßen fahren. Doch auch viele Autos, die
wir in Deutschland fahren, kommen einem ab und zu entgegen. Natürlich haben die
Australier auch ein anders Streckenverhältnis als wir Deutsche. Das liegt
nicht nur daran, dass die Australier in Meilen messen, sondern an den Entfernungen
überhaupt. Fahren wir in Deutschland beispielsweise nach München (die nächstgrößere Stadt), brauchen wir ungefähr 30 Minuten, vielleicht ein bisschen
länger. In Australien fährt man nach Melbourne (die nächstgrößere Stadt), über
drei Stunden und das ist für Australien noch keine besonders große Entfernung. Aber auch die
Australier haben Geschmack, wenn es um alte Oldtimer geht (wie man im Foto
sieht).
Servus aus Down Under
Noah Braun
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The first weeks in Down Under -
Australia. / Die ersten Wochen in Down Under - Australien.
(English)
Blog entry 3 (or 2)
The first day in another country
After 10 o'clock in the morning I
fell out of bed and a new day started in a completely foreign country, Down Under.
Mikka and I left for Emily's family right after breakfast. Once there, we first
made acquaintance with a quite large spider on the terrace. Emily's mother hit
the spider with a cricket bat (which is a popular sport in Australia),
skillfully from the terrace and said, "Welcome to Australia!"
Translated: Willkommen in Australien. Yes, now we had arrived in Australia.
Then we got to know Australia's most popular game - cricket which we played on
the street for some time.
A little bit later, almost all
families made their way to members of the two families, to the city center -
from Bright. It took less than five minutes for us to see the most famous
animal in Australia - a kangaroo. With his baby in the bag, which the Australians
call "Joey" (I have learned something new again!). It was just a few meters away
in the grass.
In this unique experience, I also
learned something: Never forget your cell phone because it could indeed (in
the true sense of the word) liven things up in front of the lens. Then we were
already inside Bright. The buildings in Bright reminded me of the Wild West -
if only a little. In the park, which was beautifully situated next to the
river, we each ate one of Australia's typical "pie" which was
unbelievably delicious. Besides, we listened to the live music that was played
in the small market.
Australia, a country of contrasts
- in comparison to Germany
The next day, Mikka and I went to
a friend called Austin. When we were traveling with our bicycles we noticed
immediately that we were no longer in Germany, and that was not just because of
the sun, which burned down relentlessly. But for the first time - confusing left
traffic.
Austin's family have a large meadow behind a
house, where a few cows grazed peacefully. But peace should be
over soon. Because Austin's father had to inject an injured cow something.
That's us, pushing the cows into a corner of the pasture. But before we did
that and went to the meadow, Austin's father told me that I should take care of
snakes in the grass and how to behave when I meet one. That was very scary for
me, because I never had to do that in Germany. After cows drifting together,
the image of a man driving together on a horse Rider, it was not so strange
anymore. After the sweaty work, Austin, his little brother, Mikka, and I drove
to the nearby river in Bright, which was wonderful for swimming. By the way: For
the first time I understood Austin and his family very badly when they talked,
because their slang was very incomprehensible.
First day of school at the
Bright-P12 Collage
The days off were flying by and
the first day of school was approaching. The excitement was great. How is it
going to be? How are the classmates? And the most important thing at all: Can I
understand anything at all? I noticed the first difference to German schools in
the morning. There were school uniforms! (in the picture on the right)
Personally, I find it very good. Because it is simple (simple shirt and simple
trousers), and everyone looks the same shitty clothes ... modest or great. The
only criticism I have is the price of 70 AUD (Australian dollars) - which is 44
€ - maybe a bit too high, for just a simple shirt and a pair of simple pants -
as mentioned above. The first thing we got to do on this school day, was to search and our
lockers (In the Australian language only "Lock"). This was the
second difference. You did not carry your school bag with you all day, but
stash it and all the other things in the locker. Each student had their own
locker because he could lock up if he wanted or just let it open. The lockers
were the second, which certainly makes sense in schools. That relieved the day and the back immensely. The only point of criticism here was that you could not
storm straight out of school after finishing school, but had to go to the
locker to get his stuff. Which can sometimes take a little bit longer because
all of students are there. After two hours of "school" (which you
could not really call it like that on the first day), I also learned the third difference,
namely the bell for a break, for the first period or at the end was different.
Instead of a bell, there were always one or two songs announcing the next
lesson (such as “Star Wars” title song). The school was basically fun, even
after a few weeks.
Trip to the mountains
This (10.02.) Sunday we should go to
the mountains. If not camping over night (due to the bad weather), then at
least in the mountains. So my "family" and I drove into the
mountains, more specifically to Mount Buffalo. We drove up by car and ate our
lunch up there in the sunshine. Then we drove to two other mountains, which we
had overcome on foot. Then we bouldered down the mountains and looked for our
own ways. Which was not so easy sometimes. But everything went well and except
for the many ants in the last few meters it was very nice, but that's the way
Australia is (nature).
It's only a game
On 14.02.2019 Bright-P12 College
was not a normal day, but a fight day. That day, we went for a swim. The houses
Kiwa (red), Ovens (yellow) and Buckland (blue) competed against each other.
Already in the morning you noticed that was not a normal school day. Pretty
much all students wear their house colors and disguised themselves wittily. There
were two (yellow) bananas no exceptions. Each house met elsewhere in the school
and checked if everyone was present. I was from Buckland! It was like before a battle in the
classroom, blue helmets and shawls were being put through
the ranks and everyone was outfitting them. In closed rows, we then went to the
buses. Each house drove in another bus. Arrived at the swimming pool, everyone
marched to the pool. And the house captains of Buckland agreed when entering
the same mood song (the song of Buckland). The swimming was a lot of fun and
everyone was there. Even when it came to points for the houses, nobody cursed
the team comrades who was too "slow". And certainly no other team
members were insulted, who were too "slow". The people who finished
last or were still one behind the other were the ones who got the most cheers.
This was unusual for me, as you would not necessarily have this
at various competitions in Germany.
Not only the traffic is different
In Australia, not only is the
road traffic different, but the cars themselves. Most clearly one sees SUVs and
Pickups, driving on the streets beyond doubt. But many cars that we drive in
Germany, come from one to the other. Of course, the Australians also have a
different distance ratio than we Germans. That's not just because the Australians
measure in miles, but because of distances at all. If we drive in Germany, for
example, to Munich (the next bigger city), we need about 30 minutes, maybe a
bit longer. In Australia you drive to Melbourne (the next bigger city), over
three hours and that's not a distance for Australians. But the Australians have a
taste when it comes to old classic cars (as you can see in the photo).
Bye from Down-Under
Noah Braun